F.A.Q.


Hier nun ein paar der häufigsten Fragen zum Thema Chili.

1. Überlebensnotwendiges

2. Grundlegendes

3. Biologie und Sorten

4. Anzucht und Pflege


1. Überlebensnotwendiges

Was mache ich, wenn ich etwas zu scharfes gegessen habe?

Möglichst ein Milchprodukt oder etwas Käse essen (Lipoproteine, zu denen auch Casein gehört, sind in der Lage das schärfeverleihgende Capsaicin aufzuspalten). Ein paar Körnchen Salz auf der Zunge helfen im Notfall auch. Niemals ein heißes Getränk zum Spülen benutzen!


Was muss ich bei der Verarbeitung extrem scharfer Sorten beachten?

Auf jeden Fall Gummihandschuhe tragen. Das schärfeverleihende Capsaicin ist nicht wasserlöslich und lässt sich somit nur schwer abwaschen. Wer sich nach der Verarbeitung von Chilis mit bloßen Händen einmal am Auge gerieben hat, oder auf der Toilette war, weiß wovon ich rede.


Wie kann ich frische Chilis entschärfen?

Die Schärfe wird in den Scheidewänden produziert, die im wesentlichen im oberen Bereich der Chilis zu finden sind. Diese und die daran befindlichen Samen können zum entschärfen entfernt werden.


Wie probiere ich eine mir unbekannte Chili-Sorte?

Am besten bricht man die Schote auf und riecht zunächst an Ihr. Mit ein wenig Erfahrung ist dann schon eine erste Einschätzung möglich. Anschließend sollte man ein winziges Stück von der Spitze der Schote probieren, da hier der Schärfegrad im allgemeinen am geringsten ist.



2. Grundlegendes

Worin besteht der Unterschied zwischen Paprika, Peperonis und Chilis?

Im Grunde handelt es sich bei all diesen Bezeichnungen um den Namen für ein und dieselbe Pflanzenart (Capsicum). Zum einen gibt es viele unterschiedliche Züchtungen von der scharfen erbsenförmigen Ursprungschili (Tepin) bis zur schärfefreien ungarischen Gemüsepaprika. Hinzu kommt eine uneinheitliche Bezeichnungsvielfalt (Chili, Chilli, Chile, Peperoni, Pfefferoni etc.), wir haben uns auf unserer Seite auf die unserer Meinung nach in Deutschland am weitesten verbreitete Bezeichnung Chili festgelegt.


Woher stammen Chilis ursprünglich?

Ursprungsland ist Südamerika. Es gibt Berichte über eine Kultivierung vor mehr als 9.000 Jahren. Heute findet man Chilipflanzen weltweit, wobei Indien heutzutage den höchsten Verbrauch und eine riesige Eigenproduktion hat.


Was verleiht Chilis ihre Schärfe?

Ein Alcaloid namens Capsaicin verleiht Chilis ihre Schärfe. Der Capsaicin-Gehalt beträgt etwas 0-2,5% je nach Schärfe der Schote. Capsaicin ist lediglich in Fett und Alkohol löslich und ansonsten sehr stabil.


Wie wird der Schärfegrad von Chilis gemessen?

Der Schärfegrad wird heutzutage mit der Hochdruck-Flüssigkeits-Chromatographie (HPLC) gemessen. Früher wurden mehr oder weniger einfache Geschmackstests durchgeführt (Verdünnung einer definierten Chili-Menge, bis die Mehrheit der Versuchspersonen keine Schärfe mehr schmecken konnte. Die nötige Flüssigkeitsmenge im Verhältnis zur Chili-Probenmenge ergibt dan der Schärfegrad, der in der immer noch gebräuchliche Einheit Scoville (seit 1912) angegeben wird (von 0 bis ca.500.000).


Worin besteht der Unterschied zwischen grünen und roten Früchten?

Grüne Früchte sind noch unreif, was Ihre Qualität jedoch nicht beeinträchtigt. Reife Chilis werden in der Regel rot. Es gibt aber gelb, violett oder auch beinahe schwarz abreifende Sorten.



3. Biologie und Sorten

Zu welcher Art von Pflanzen gehören die Chilis?

Chilis gehören zu der Gruppe der Nachtschattengewächse (Solanaceae) wie z.B. auch Tomaten und Kartoffeln.


Wieviele verschiedene Sorten gibt es?

Es gibt hunderte verschiedener Sorten, die sich in 5 Gruppen einteilen lassen. Dabei handelt es sich um Capsicum annuum, Capsicum frutescens, Capsicum chinense, Capsicum pubescens und Capsicum baccatum. Die meisten Sorten gehören der Art Capsicum annuum an.


Welches sind die bekanntesten Sorten?

Die wohl bekanntesten Sorten sind: Cayenne, Tabasco, Tepin, Jalapeno, Serrano und Habanero.


Welches ist die schärfste Sorte?

Diese Frage ist nicht mit 100% Sicherheit zu beantworten, da immer wieder Meldungen von unglaublich scharfen Sorten kursieren, die jedoch oft auf zweifelhaften Messmethoden etc. beruhen. Die unseres Wissens anerkannteste Sorte ist die RED SAVINA, eine Habanero-Spezialzüchtung (etwa 520.000 Scoville).



4. Anzucht und Pflege

Kann man Chili-Pflanzen in unseren Breitengraden selbst züchten?

Ja, lediglich eine Vorzucht im Zimmer ist notwendig. Danach reicht für viele Sorten ein windgeschützter sonniger Standort aus. Optimal ist natürlich ein Gewächshaus, dies ist jedoch keinesfalls notwendig.


Woher bekomme ich Saatgut?

Erste Versuche kann man mit Saatgut aus der Gemüsetheke des nächsten Supermarktes machen. Außerdem sind viele Chili-Freunde gern bereit Saatgut zu tauschen. Optimales, garantiert sortenreines Saatgut gibt es nur in speziellen Geschäften wie unter www.pepperworld.de und www.gaertner-poetschke.de.


Wann sollte ich mit der Aussaat beginnen?

Mit der Anzucht sollte man etwa 6 Wochen vor dem letzten zu erwartenden Frost beginnen.


Welche besondere Pflege benötigen die Pflanzen?

Die Pflanzen benötigen einen sonnigen möglichst windgeschützten Standort. Auf ausreichende Düngung sollte geachtet werden. Der Boden sollte immer feucht gehalten werden, jedoch muss Staunässe unbedingt vermieden werden. Absolut tödlich ist eine Nacht mit leichtem Frost, die es leider im Frühjahr immer noch einmal geben kann. Dies bedeutet das unwiderrufliche Todesurteil für die sorgsam gezogenen Pflanzen.




Zurück zum Anfang
Zurück zur Startseite.