Die zahlreichsten Schädlinge stellen die Insekten dar. Neben
Schädlingen existieren natürlich auch viele Nützlinge,
die für das Gleichgewicht in der Natur wichtig sind. Beim Einsatz
von Insektiziden ist darauf zu achten, daß nur die
gewünschte Wirkung ereicht wird, d.h. nur ein geringes
Wirkungsspektrum erfaßt wird. Die Nützlinge sollten hingegen
geschont werden.
Wir haben dieses Kapitel grob in saugende und beißende Insekten unterteilt.
Folgende Spezies und deren Bekämpfung werden beschrieben.
Blattlaus: Das bekannteste saugende Insekt ist die Blattlaus.
Die Blattlaus vermehrt sich sehr schnell. Reicht der Platz auf einer
Pflanze nicht mehr aus, entwickeln sich fliegende Blattläuse.
Dadurch ist die einfache Besiedlung von benachbarten Pflanzen
möglich. Läuse können Viruskrankheiten
übertragen und sollten bekämpft werden. Eine Information am
Rande: Im Sommer existieren hauptsächlich weibliche Insekten, erst
im Herbst erscheinen männliche Blattläuse.
Der Saft, der von den Blattläusen ausgeschieden wird, dient den
Ameisen als schmackhafte Nahrung. Aus diesem Grund werden
Blattläuse von den Ameisen gepflegt und nicht vernichtet. Daher
sollte man sich bemühen, auch Ameisen von den Chili Pflanzen fern
zu halten.
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Schild-, Woll- und Schmierläuse: Hierbei handelt es sich Verwandten der "gemeinen" Blattlaus. Sie können ähnlich behandelt werden, jedoch schützen sich diese Arten durch Wachswollfäden, wodurch sie gegenüber ihren Feinden geschützt sind und der der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln erschwert wird.
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Weiße Fliege: Ein besonders gefährlicher
Schädling in Wohnungen oder Gewächshäusern ist die
weiße Fliege. Die Insekten "zapfen" die Leitungsbahnen der
Pflanzen an. Die Eier und die Insekten selber leben meist auf der
Unterseite der Blätter. Da diese Insekten eine kurze
Verpuppungsphase haben, ist es schwierig sie mit Insektiziden zu
behandeln. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln muß daher
öfters wierholt werden.
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Thripse: Thripse sind besorders im Zimmer oder Wintergarten anzutreffen. Sie befallen oft die Blüten und verursachen dort Verfärbungen und Deformationen. Die stabförmigen, sehr kleinen Insekten sind schwer zu erkennen. Die Größe schwankt zwischen 1-2 mm. Die Vermehrung geschieht durch Eier, wobei eine Generation innerhalb von 2-4 Wochen heranwächst.
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Schaumzikade: Die Schaumzikade erkennt man an den deutlich zu
sehenden Augen. Die Schaumzikade produziert Schaumflocken unter denen
sie sich verbirgt. Daher hat die Zikade ihren Namen. Einen weiteren
Namen hat sie im englischen. Dort heißt sie "leaf hoppper", da
sie bei Gefahr große Sprünge machen kann, um sich in
Sicherheit zu retten.
Die Schaumzikaden halten sich meistens an den Stengeln der Chilis oder
in den Blattachseln auf. Dort saugen sie die Blätter aus, die dann
verwelken und abfallen. Das Vorkommen der Zikade ist zwar selten, wir
haben sie aber dieses Jahre (1999) zweimal an einer Pflanze entdeckt.
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Beißende Insekten sind meist größer und gut mit dem
bloßen Auge zu erkennen. Die meisten beißenden
Schädlinge sind Raupen oder Käfer. Bei kleinen Anbaumegen
sind sie die weniger problematischen Schädlinge. Aus diesem Grund
soll nur kurz auf die verschiedenen Arten eigegangen werden.
Blattwespe: Die Blattwepse selber ist ein nektarsuchendes Insekt, aber ihre Larven ernähren sich von Pflanzengewebe. Die Larven fressen Löcher in die Blätter und sind an einem schleimigen Sekret, welches an Schnecken erinnert, zu erkennen. Die Blattepidermis (Verstrebungen innerhalb des Blattes) wird dabei nicht mit gefressen. Es wird nur eine Generation pro Jahr entwickelt.
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Schmetterlinge: Ähnlich wie bei den Blattwespen verhält es sich bei den Schmetterlingen. Die Larven (Raupen) haben sich aber auf spezielle Futterpflanzen spezialisiert, wodurch sie so gut wie keine Gefahr für die Chilis darstellen. Zusätzlich sind Schmetterlinge sehr selten geworden und sollten daher eher geschützt werden.
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Käfer: Käfer sind meist Feinde von Gehölzen und daher nicht von Chilis. Erwähnt werden soll hier der Gefurchte Dickmaulrüßler. Er sitzt auf dem Blattrand, d.h. je drei Beine auf der Blattunter- bzw. Blattoberseite. Durch seinen Fraß entstehen halbkreisförmige Fraßbuchten.
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Springschwänze: Bei Zimmerpflanzen kann es zum Befall von
Springschwänzen kommen. Die Insekten sind nur 1 mm groß,
flügellos und haben Ähnlichkeit mit Flöhen. Der Name
kommt daher, daß sie im Erdreich bzw. eventuellen
Topfuntersetzern "umherhopsen". Die Springschwänze vermehren sich
massenhaft in feuchten Substrat.
Sie halten sich ausschließlich im Erdreich auf und stellen nur im
Innenraum ein Problem dar. Im Prinzip gehören Springschwänze
zu den normalen Bodenlebewesen, die abgestorbene Wurzelteile fressen.
Zum Problem werden sie nur in Blumentöpfen, wenn es zu einer
Überpopulation der Tiere kommt, die dann auch gesunde Wurzelteile
angreifen. Dadurch kann es zu einer Unterversorgung der Pflanze kommen,
was dann Blattverlust zur Folge hat. Das einzig mir bekannte Mittel ist
ein Pyrethrum
haltiges Pulver, das in den Boden eingearbeitet wird. Will man ganz
ohne Chemie auskommen, so kann man den ganzen Erdballen auch für
einige Stunden komplett unter Wasser tauchen. Daraufhin kann man die
Springschwänze von der Wasseroberfläche absammeln.
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Wirbeltiere: Abschließend seien noch die Wirbeltiere wie Vögel oder ähnliches erwähnt. Chilis an sich stehen aber nicht auf dem Speiseplan dieser Tiere. Wir haben bis jetzt zumindest noch keinen Vogel gesehen der sich an einer Chili zu schaffen gemacht hat.
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