Insekten


Die zahlreichsten Schädlinge stellen die Insekten dar. Neben Schädlingen existieren natürlich auch viele Nützlinge, die für das Gleichgewicht in der Natur wichtig sind. Beim Einsatz von Insektiziden ist darauf zu achten, daß nur die gewünschte Wirkung ereicht wird, d.h. nur ein geringes Wirkungsspektrum erfaßt wird. Die Nützlinge sollten hingegen geschont werden.

Wir haben dieses Kapitel grob in saugende und beißende Insekten unterteilt.


Saugende Insekten:


Die saugenden Insekten ernähren sich vom Saft der Pflanzen. Durch dieses Abzweigen der Nährstoffe kann es zu Wachstumseinschränkungen, Triebstauchungen oder gar zum Absterben eines Pflanzenteiles kommen. Speziell bei Chilis wirken sich diese Insekten negativ auf die Höhe der Ernte aus.

Folgende Spezies und deren Bekämpfung werden beschrieben.


Blattlaus: Das bekannteste saugende Insekt ist die Blattlaus. Die Blattlaus vermehrt sich sehr schnell. Reicht der Platz auf einer Pflanze nicht mehr aus, entwickeln sich fliegende Blattläuse. Dadurch ist die einfache Besiedlung von benachbarten Pflanzen möglich. Läuse können Viruskrankheiten übertragen und sollten bekämpft werden. Eine Information am Rande: Im Sommer existieren hauptsächlich weibliche Insekten, erst im Herbst erscheinen männliche Blattläuse.
Der Saft, der von den Blattläusen ausgeschieden wird, dient den Ameisen als schmackhafte Nahrung. Aus diesem Grund werden Blattläuse von den Ameisen gepflegt und nicht vernichtet. Daher sollte man sich bemühen, auch Ameisen von den Chili Pflanzen fern zu halten.


Blattlaus

Wir haben die Erfahrung gemacht, daß man mit Blattlausbefall vor allem im Frühjahr rechnen muß, jedoch sollte man das ganze Jahr über seine Pflanzen genau beobachten. Vor allem an den Blattunterseiten und an den Knospen halten sich diese kleinen meist grünlichen "Blutsauger" auf. Bei Blattlausbefall ist es besonders wichtig, frühzeitig zu handeln und nicht erst dann, wenn sich die Blattläuse schon 100.000fach vermehrt haben.
Hier ein Rezept zur einfachen Bekämpfung:
Man stellt eine Lösung aus Nach dem Abkühlen, wird diese Brühe unverdünnt auf die Blattlauskolonien gesprüht. Andere Rezepte sprechen davon, eine scharfe Lösung aus sehr scharfen Chilis und Knoblauch herzustellen, und die Blattläuse damit zu vertreiben. Ausprobiert haben wir dies jedoch noch nicht. Natürlich kann man auch handelsübliche Insektizide benutzen, jedoch müssen diese speziell für Obst und Gemüse geeignet sein. Natürliche Feinde sind zum Beispiel die Florfliege, der Marienkäfer oder auch der Ohrwurm.

Zurück zum Anfang


Schild-, Woll- und Schmierläuse: Hierbei handelt es sich Verwandten der "gemeinen" Blattlaus. Sie können ähnlich behandelt werden, jedoch schützen sich diese Arten durch Wachswollfäden, wodurch sie gegenüber ihren Feinden geschützt sind und der der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln erschwert wird.


Schildlaus


Schmierlauslarven

Zurück zum Anfang


Weiße Fliege: Ein besonders gefährlicher Schädling in Wohnungen oder Gewächshäusern ist die weiße Fliege. Die Insekten "zapfen" die Leitungsbahnen der Pflanzen an. Die Eier und die Insekten selber leben meist auf der Unterseite der Blätter. Da diese Insekten eine kurze Verpuppungsphase haben, ist es schwierig sie mit Insektiziden zu behandeln. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln muß daher öfters wierholt werden.


Weiße Fliege

Zurück zum Anfang


Thripse: Thripse sind besorders im Zimmer oder Wintergarten anzutreffen. Sie befallen oft die Blüten und verursachen dort Verfärbungen und Deformationen. Die stabförmigen, sehr kleinen Insekten sind schwer zu erkennen. Die Größe schwankt zwischen 1-2 mm. Die Vermehrung geschieht durch Eier, wobei eine Generation innerhalb von 2-4 Wochen heranwächst.


Thripse

Zurück zum Anfang


Schaumzikade: Die Schaumzikade erkennt man an den deutlich zu sehenden Augen. Die Schaumzikade produziert Schaumflocken unter denen sie sich verbirgt. Daher hat die Zikade ihren Namen. Einen weiteren Namen hat sie im englischen. Dort heißt sie "leaf hoppper", da sie bei Gefahr große Sprünge machen kann, um sich in Sicherheit zu retten.
Die Schaumzikaden halten sich meistens an den Stengeln der Chilis oder in den Blattachseln auf. Dort saugen sie die Blätter aus, die dann verwelken und abfallen. Das Vorkommen der Zikade ist zwar selten, wir haben sie aber dieses Jahre (1999) zweimal an einer Pflanze entdeckt.


Schaumzikade

Zurück zum Anfang


Beißende Insekten

Beißende Insekten sind meist größer und gut mit dem bloßen Auge zu erkennen. Die meisten beißenden Schädlinge sind Raupen oder Käfer. Bei kleinen Anbaumegen sind sie die weniger problematischen Schädlinge. Aus diesem Grund soll nur kurz auf die verschiedenen Arten eigegangen werden.


Blattwespe: Die Blattwepse selber ist ein nektarsuchendes Insekt, aber ihre Larven ernähren sich von Pflanzengewebe. Die Larven fressen Löcher in die Blätter und sind an einem schleimigen Sekret, welches an Schnecken erinnert, zu erkennen. Die Blattepidermis (Verstrebungen innerhalb des Blattes) wird dabei nicht mit gefressen. Es wird nur eine Generation pro Jahr entwickelt.


Blattwespe

Zurück zum Anfang


Schmetterlinge: Ähnlich wie bei den Blattwespen verhält es sich bei den Schmetterlingen. Die Larven (Raupen) haben sich aber auf spezielle Futterpflanzen spezialisiert, wodurch sie so gut wie keine Gefahr für die Chilis darstellen. Zusätzlich sind Schmetterlinge sehr selten geworden und sollten daher eher geschützt werden.

Zurück zum Anfang


Käfer: Käfer sind meist Feinde von Gehölzen und daher nicht von Chilis. Erwähnt werden soll hier der Gefurchte Dickmaulrüßler. Er sitzt auf dem Blattrand, d.h. je drei Beine auf der Blattunter- bzw. Blattoberseite. Durch seinen Fraß entstehen halbkreisförmige Fraßbuchten.


Gefurchter Dickmaulrüßler


Gefurchte Dickmaulrüßlerlarve

Zurück zum Anfang


Springschwänze: Bei Zimmerpflanzen kann es zum Befall von Springschwänzen kommen. Die Insekten sind nur 1 mm groß, flügellos und haben Ähnlichkeit mit Flöhen. Der Name kommt daher, daß sie im Erdreich bzw. eventuellen Topfuntersetzern "umherhopsen". Die Springschwänze vermehren sich massenhaft in feuchten Substrat.
Sie halten sich ausschließlich im Erdreich auf und stellen nur im Innenraum ein Problem dar. Im Prinzip gehören Springschwänze zu den normalen Bodenlebewesen, die abgestorbene Wurzelteile fressen. Zum Problem werden sie nur in Blumentöpfen, wenn es zu einer Überpopulation der Tiere kommt, die dann auch gesunde Wurzelteile angreifen. Dadurch kann es zu einer Unterversorgung der Pflanze kommen, was dann Blattverlust zur Folge hat. Das einzig mir bekannte Mittel ist ein Pyrethrum haltiges Pulver, das in den Boden eingearbeitet wird. Will man ganz ohne Chemie auskommen, so kann man den ganzen Erdballen auch für einige Stunden komplett unter Wasser tauchen. Daraufhin kann man die Springschwänze von der Wasseroberfläche absammeln.


Springschwanz


Zurück zum Anfang

Wirbeltiere: Abschließend seien noch die Wirbeltiere wie Vögel oder ähnliches erwähnt. Chilis an sich stehen aber nicht auf dem Speiseplan dieser Tiere. Wir haben bis jetzt zumindest noch keinen Vogel gesehen der sich an einer Chili zu schaffen gemacht hat.

Zurück zum Anfang


Zurück zum Kapitel Identifikation