In diesem Kapitel wenden wir uns dem Schutz der Chilis zu. Dies kann durch vorbeugende Maßnahmen geschehen. Falls es doch zu Krankheiten kommt, helfen wir diese zu identifizieren und bekämpfen. Außerdem geben wir allgemeine Hinweise zu Nützlingen und zum Umgang mit chemischen Mitteln.
Dieser Abschnitt behandelt die natürlichen Feinde der Schädlinge, die Nützlinge, außerdem geben wir allgemeine Hinweise zum Umgang mit Pflanzenschutzmitteln.
Nützlinge:
Blattläuse haben eine Menge natürlicher Feinde, z.B. den Ohrenkneifer.
Mit Hilfe einer "Ohrenkneiferwohnung" können diese gesammelt und
in der Nähe der befallenen Pflanze angesiedelt werden. Weitere
Feinde sind: Marienkäfer, Schlupfwespen, Florfliegenlarven und Spinnen.
Die "Ohrenkneiferwohnung" besteht aus einem umgedrehten Tontopf, der
mit Holzwolle gefüllt ist. Diesen Topf postiert man an einem
trockenen Ort. Nach und nach füllt sich die "Behausung". Der
Ohrenkneifer ist ein nachtaktives Insekt, daher ist er am Tage selten
zu sehen.
Wanzen eignen sich zum Einsatz gegen Raupen, Blattläuse und Thripse. Speziell die Raubwanze eignet sich zum Einsatz gegen Blattläuse in Wintergärten.
Der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln im heimischen
Garten sollte so gewissenhaft wie möglich geschehen. Man sollte
sich im Fachhandel von Fall zu Fall speziell beraten lassen, und
außerdem sind die Anwendungs-, Dosierungs- und Gefahrenhinweise
auf der Verpackung des jeweiligen Mittels genau zu befolgen.
Grundsätzlich sollte man gerade bei dem Anbau von Nutzpflanzen wie
unseren Chilis eher zu weniger giftigen Stoffen greifen, bevor man zum
Schlag mit der ganz großen "chemischen Keule" ausholt. Wir wollen
unsere sorgsam gezüchteten Schoten ja auch noch mit ruhigem
gewissen Verzehren können. Einen besonderen Augenmerk sollte man
noch auf die Bienengefährlichkeit der eingesetzten Mittel richten.
Da wir es mit blühenden Pflanzen zu tun haben, sollte darauf
geachtet werden, daß auf der Verpackung des eingesetzten Mittels
der Vermerk Bienenungefährlich vorhanden ist. Bei Insektiziden
unterscheidet man zwischen Kontaktgiften, Atemgiften, Fraßgiften
und systemisch wirkenden Mitteln. Systemische Mittel werden von der
Pflanze entweder über die Wurzeln oder über die Blätter
aufgenommen und verteilen sich von dort in der gesamten Pflanze. Hier
werden sie dann von beißenden oder saugenden Insekten aufgenommen
und zeigen so Ihre Wirkung. Dies hat natürlich den Vorteil,
daß man beispielsweise bei der Bekämpfung von
Blattläusen nicht unbedingt alle Blattunterseiten, d.h. quasi jede
Blattlaus, "erwischen" muß, da sich das Gift verteilt. Bedenken
sollte man natürlich, daß die Früchte von dem
Gifttransport nicht verschont bleiben. Systemische Mittel, wie auch
einige andere, sind aber so konzipiert, daß sie nach einer
vorbestimmten Zeit abgebaut werden und somit nicht mehr schädlich
sind. Dieser Zeitraum wird als Wartezeit
bezeichnet, die in den entsprechenden Beipackzetteln genannt ist. Unter
Wartezeit versteht man also den Zeitraum zwischen letzter Ausbringung
des Präparates und dem Verzehr.
Zusammenfassend möchten wir noch einmal betonen, daß man mit
Pflanzenschutzmitteln sorgfältig und sparsam umgehen sollte und
die Packungsbeilagen genau befolgen muß.