Kapitel 10


Schutz und Pflege


In diesem Kapitel wenden wir uns dem Schutz der Chilis zu. Dies kann durch vorbeugende Maßnahmen geschehen. Falls es doch zu Krankheiten kommt, helfen wir diese zu identifizieren und bekämpfen. Außerdem geben wir allgemeine Hinweise zu Nützlingen und zum Umgang mit chemischen Mitteln.


Abschnitt 1: Vorbeugung


Wie bei vielen Dingen, so ist es auch bei Pflanzenkrankheiten wichtig vorzubeugen, um es gar nicht erst zu Schäden kommen zu lassen. Chilis benötigen bestimmte Lebensbedingungen, unter denen sie gut wachsen. Werden diese Bedingungen eingehalten, schaltet man schon mal eine Menge Fehlerquellen aus. Viele Krankheiten werden aber über die Luft und Insekten übertragen. Um 100% sicher zu gehen, müßte man die Chilis von ihrer Umwelt isolieren, was natürlich ökologisch absolut gar keinen Sinn macht.
Wir wollen kurz auf die Lebensbedingungen eingehen. Als erstes betrachten wir die Luftfeuchtigkeit. Im allgemeinen benötigen Pflanzen und damit auch die Chilis eine Luftfeuchtigkeit von 70-80%. Problematisch ist dies vor allem bei der Anzucht im Innenraum und dies besonders in den Wintermonaten, wenn die Fenster hauptsächlich geschlossen sind und die Heizung die Luft austrocknet. Diesem Problem kann man auf verschiedene Arten begegnen. Die teure Variante besteht in einem Luftbefeuchter. Einfacher geht es wenn man kleine Gefäße, mit Wasser füllt und auf die Heizung stellt. Im Sommer und natürlich auch im Winter, sollten die Chilis einfach von Zeit zu Zeit mit einem Pumpzerstäuber besprüht werden.
Der nächste Punkt wäre das Gießen. Hierbei sei nur kurz erwähnt, daß man die Chilis nicht übergießen sollte, dann stehen sie im Wasser und die Pflanze ertrinkt. Auch dann kann es zu welken Blättern kommen. Speziell bei den Chilis werden die Blätter 'matschig'.
Die Zusammensetzung des Bodens aus Wasser, Erde und Sauerstoff sollte ein durchschnittliches Verhältnis von 25 : 50 : 25 aufweisen. Dieses Verhältnis kann natürlich nicht immer eingehalten werden, z.B. kurz nach dem Wässern. Um einen lockeren fruchtbaren Boden zu erhalten, sollte sowohl bei den Topf- wie auch bei den Freilandpflanzen die Erde hin und wieder aufgehackt werden.
Um die Verbreitung von Pilzkrankheiten und ähnlichem möglichst zu vermeiden, sollte man auf einen ausreichend großen Pflanzabstand achten. Desweiteren sollte man die Pflanzen möglichst früh morgens gießen, da die Blätter dann schneller trocknen. Gießt man die Pflanzen abends, ist die Gefahr größer, daß sich feuchtigkeitsliebende Krankheiten ausbreiten.


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Abschnitt 2: Identifikation


Auf den Folgeseiten werden wir auf die verschiedenen Krankheiten und Schädlinge eingehen. Dort werden diese dann beschrieben und wir geben Tips zur ihrer Bekämpfung. Allgemeine Hinweise zum Umgang mit Pflanzenschutzmitteln geben wir im letzten Abschnitt dieses Kapitels.


Abschnitt 3: Lösungen

Dieser Abschnitt behandelt die natürlichen Feinde der Schädlinge, die Nützlinge, außerdem geben wir allgemeine Hinweise zum Umgang mit Pflanzenschutzmitteln.

Nützlinge:

Blattläuse haben eine Menge natürlicher Feinde, z.B. den Ohrenkneifer. Mit Hilfe einer "Ohrenkneiferwohnung" können diese gesammelt und in der Nähe der befallenen Pflanze angesiedelt werden. Weitere Feinde sind: Marienkäfer, Schlupfwespen, Florfliegenlarven und Spinnen.
Die "Ohrenkneiferwohnung" besteht aus einem umgedrehten Tontopf, der mit Holzwolle gefüllt ist. Diesen Topf postiert man an einem trockenen Ort. Nach und nach füllt sich die "Behausung". Der Ohrenkneifer ist ein nachtaktives Insekt, daher ist er am Tage selten zu sehen.

Wanzen eignen sich zum Einsatz gegen Raupen, Blattläuse und Thripse. Speziell die Raubwanze eignet sich zum Einsatz gegen Blattläuse in Wintergärten.

Pflanzenschutzmittel

Der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln im heimischen Garten sollte so gewissenhaft wie möglich geschehen. Man sollte sich im Fachhandel von Fall zu Fall speziell beraten lassen, und außerdem sind die Anwendungs-, Dosierungs- und Gefahrenhinweise auf der Verpackung des jeweiligen Mittels genau zu befolgen. Grundsätzlich sollte man gerade bei dem Anbau von Nutzpflanzen wie unseren Chilis eher zu weniger giftigen Stoffen greifen, bevor man zum Schlag mit der ganz großen "chemischen Keule" ausholt. Wir wollen unsere sorgsam gezüchteten Schoten ja auch noch mit ruhigem gewissen Verzehren können. Einen besonderen Augenmerk sollte man noch auf die Bienengefährlichkeit der eingesetzten Mittel richten. Da wir es mit blühenden Pflanzen zu tun haben, sollte darauf geachtet werden, daß auf der Verpackung des eingesetzten Mittels der Vermerk Bienenungefährlich vorhanden ist. Bei Insektiziden unterscheidet man zwischen Kontaktgiften, Atemgiften, Fraßgiften und systemisch wirkenden Mitteln. Systemische Mittel werden von der Pflanze entweder über die Wurzeln oder über die Blätter aufgenommen und verteilen sich von dort in der gesamten Pflanze. Hier werden sie dann von beißenden oder saugenden Insekten aufgenommen und zeigen so Ihre Wirkung. Dies hat natürlich den Vorteil, daß man beispielsweise bei der Bekämpfung von Blattläusen nicht unbedingt alle Blattunterseiten, d.h. quasi jede Blattlaus, "erwischen" muß, da sich das Gift verteilt. Bedenken sollte man natürlich, daß die Früchte von dem Gifttransport nicht verschont bleiben. Systemische Mittel, wie auch einige andere, sind aber so konzipiert, daß sie nach einer vorbestimmten Zeit abgebaut werden und somit nicht mehr schädlich sind. Dieser Zeitraum wird als Wartezeit bezeichnet, die in den entsprechenden Beipackzetteln genannt ist. Unter Wartezeit versteht man also den Zeitraum zwischen letzter Ausbringung des Präparates und dem Verzehr.
Zusammenfassend möchten wir noch einmal betonen, daß man mit Pflanzenschutzmitteln sorgfältig und sparsam umgehen sollte und die Packungsbeilagen genau befolgen muß.

Abschließend noch eine kurze Bemerkung zu Zimmerpflanzen. Im Innenraum können gegen fliegende Insekten sogenannte Gelbtafeln eingesetzt werden. Diese sind mit einer dünnen Schicht Haftmittel überzogen, an denen die Tiere kleben bleiben und schließlich sterben.

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